Ein Salami-Spielplan, der auf die Fans scheißt

Hauptsache, die DFL und die Clubs können den großen Reibach machen und vom Fernsehen ein paar Euros mehr fordern. Fünf verschiedene Anstoßzeiten, freitags um 20.30 Uhr, samstags um 15.30 Uhr und um 18.30 Uhr und sonntags um 15.30 Uhr und um 17.30 Uhr. Auf die, die ins Stadion fahren, ist dabei geschissen. Mit dem Zug könnten Fans beispielsweise nur fahren, wenn die Bayern am Samstagnachmittag spielen, die vier anderen Termine zwingen zur Anreise mit dem Auto. Großartig. Die DFL hat festgelegt, dass beim Topspiel am Samstagabend, das parallel zur Sportschau laufen soll, um dem Pay-TV mehr Exklusivität zu garantieren, jeder Club maximal sechs Mal antreten muss, beim Quotengarant Bayern München darf man aber davon ausgehen, dass das voll ausgeschöpft wird. Super. Bei 17 Heimspielen werden also einige am Samstagabend stattfinden, andere am Sonntag, ich bin begeistert. Den Fans der anderen Teams wird es nicht anders gehen und die DFL mit ihren Funktonärspupsern denkt vor lauter Geldschinderei nicht mehr an den Sport und seine Anhänger. Die Fans im Stadion machen den Speck eben nicht fett…

Vergessen ist damit die Initiative Pro 1530 – Ohne uns kein Kick. Statt drei verschiedener Anstoßzeiten sind es also in Zukunft fünf und wir sollen das ganze Wochenende mit Fußballglotzen vor dem Fernseher verbringen. Da ist die Stimmung auch viel besser als im Stadion.

Fehlt nur noch, dass nicht Premiere, sondern ein anderer Bieter die Rechte bekommt, dann ist Bundesliga wieder so exklusiv wie zu arena-Zeiten.


Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. vollste zustimmung. außerdem macht der ganze sonntags-scheiß die amateurvereine kaputt. warum, will ich nicht erklären. da müsste ich mich ja aufregen und das ist es nicht wert.
    eine kritische anmerkung: das kraut, nicht der speck wird fett gemacht …

  2. Mit den so unterschiedlichen Zeiten wird es Sportfreundlich für die 2. Liga im nächsten Jahr vermutlich nicht mehr geben. Leider haben wir jetzt schon kaum Zeit durch die ständige Wechselei der Sonntagsspiele (Anzahl) und der doppelten Arbeit vor allem für vendredi durch die 2. Liga.

    Wenn wir jetzt im nächsten Jahr SF nochmal umstellen müssen, macht es langsam mehr Arbeit als Spaß!

  3. Habe ich echt Speck geschrieben? Tatsächlich. Ich habe dabei an den schönen Speck gedacht, der ins Kraut kommt. Jetzt lasse ich das so stehen. Das ist gehupft wie gehupft. 😉

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