Zugangsvoraussetzung für einen Job bei der Berufsfeuerwehr ist in der Regel nicht nur ein Schulabschluss, sondern vor allem eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem handwerklichen Beruf, das weiß ich so (oder so ähnlich), seit ich vor vielen Jahren, lange vor meinem Studium, die Ordner im BIZ gewälzt habe. Feuerwehrmann wollte ich wie jeder Junge auch mal werden, damals nicht mehr, trotzdem habe ich mir die Bedingungen mal angeschaut, die man dafür erfüllen muss. Jeder Feuerwehrmann ist übrigens Beamter und hat im Staatsdienst besondere Pflichten.
Was sich jetzt die Berliner Feuerwehr dabei gedacht hat, möglicherweise das Niveau dieser Einstellungsvoraussetzungen zu senken, um gezielt junge Türken anzuwerben, das wissen sie wohl selbst nicht. Die Berufsausbildung soll wegfallen, direkt nach der Schule soll die Ausbildung beginnen, eineinhalb Jahre Handwerksausbildung, eineinhalb Jahre Feuerwehrausbildung. Schön, mag manch einer denken, wie nett von den Berlinern, der Haken an der Sache ist, diese Erleichterung soll nur für Migranten gelten, junge deutsche Männer, die auch häufig an den hohen Einstellungshürden scheitern, müssen zusehen, wie sie dann trotzdem bei der Feuerwehr landen können.
Das Vorhaben der Berliner Feuerwehr steckt zwar noch in den Kinderschuhen und ist noch lange nicht druckreif, dennoch ist es doch bedenklich, wenn inzwischen Deutsche diskriminiert werden sollen, während andere eine bevorzugte Behandlung erfahren könnten. Einer Klage wegen Diskriminierung dürfte eine solche Einstellungspolitik nicht standhalten, es sei denn, das Antidiskriminierungsgesetzt gilt nicht für alle. Nur mal angenommen, ein deutscher Arbeitgeber würde Einheimischen den Zugang zu einem Job leichter machen als Ausländern. Das Geschrei wäre unglaublich und riesengroß. Größer noch, als wenn jemand nur einen Marktleiter für seine Discount-Filiale sucht und nicht etwa auch eine gleichermaßen qualifizierte Marktleiterin, die am besten noch behindert ist.
Wenn wir alle gleich sind und großen Wert darauf legen (und darauf lege ich großen Wert), scheinen andere immer noch ein bisschen gleicher zu sein. Ich verstehe das nicht. Dazu passt, dass Lehrer in Berlin die Noten ihrer Klassen beschönigt haben, damit sie nicht ganz so schlecht sind. Ich sollte keine Berliner Zeitungen lesen, dabei bin ich nur zufällig dort gelandet.
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