Auf gehts zur Wiesn

Ich fühle mich immer wohler in Oberbayern, auch wenn ich nachher mangels Lederhose, Haferlschuhen und Trachtenhemd sofort als Neigschmeggder auffallen werde, aber das ist mir egal. Ich komme nicht von hier, also muss ich mich nicht in Tracht werfen, nur weil das andere auch tun. Beispielsweise die debilen Studenten aus dem Ruhrpott, die gestern neben mir in der U-Bahn gesessen waren. Schwärmen vom Anmut Duisburgs, tragen dennoch Lederhose und Dirndl, aber an den Füßen Chucks. Sieht unendlich scheiße aus. Zumal an dem Madl nichts dran war und sie ihre Beine mit Leggins wärmen musste. Sieht auch scheiße aus.

Aber ich meckere jetzt nicht mehr rum, sondern freue ich auf den Nachmittag, den ich mit Kolleginnen und Kollegen (hier unterscheide ich ausnahmsweise mal politisch korrekt…) auf der Wiesn verbringe. Nur auf den weiß-blauen Himmel müssen wir verzichten, der sieht heute weniger nach Bayern, dafür umso mehr nach Magdeburger Börde aus.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“