Der Würzburger FV verliert das Derby gegen die Kickers

Tja, schade. Und was für ein katastrophaler Saisonstart für den Würzburger Fußball-Verein. Nach vier Spielen stehen null Punkte auf der Haben-Seite, alle vier Spiele gingen verloren, der FV ist tief in der Krise; die bitterste Niederlage dürfte dabei die heutige gegen den Lokalrivalen vom Dallenberg gewesen sein.

Die Kickers mussten kurzfristig ihren Stammtorhüter Jan Nirsberger ersetzen, der vom BFV gesperrt wurde, da er auf seiner StudiVZ-Seite eine Fotomontage seines Trainers mit den abgerissenen Köpfen des WFV-Trainers und eines Spielers zeigte, die sich an den dämlichen Fotomontagen einer polnischen Boulevard-Zeitung orientierte.

Profitieren konnten die Blauen aber nicht, auch wenn Kickers-Torhüter Zimmerhakl immer wieder Schwächen zeigte. Größere Schwächen zeigte dafür der WFV von Anfang an, die Kickers gaben sofort den Ton an und kamen schnell zu großen Chancen, die WFV-Torhüter Ralf Scherbaum noch vereiteln konnte. Im Mittelfeld wurde kaum ein Kopfballduell gewonnen, die Kickers hatten hier klar die Lufthoheit. In der Abwehr schien die Zuteilung wiederholt nicht zu stimmen und so war das 0-1 durch Andreas Kirchner (22.) nicht nur die logische Folge, sondern auch verdient. Der WFV kann sich glücklich schätzen, dass er zur Pause nicht deutlicher zurücklag, eigene Chancen gab es kaum, dafür kamen die Kickers immer wieder zum Abschluss.

In der zweiten Hälfte präsentierten sich die WFVler etwas besser sortiert, der überraschende Ausgleich fiel aber nur, weil die Kickers-Abwehr mehrere katastrophale Fehler hintereinander machte. Norbert Ferstl war der Torschütze (56.).

Knapp zehn Minuten nach dem Ausgleich musste das Spiel nach einem Foul für mehrere Minuten unterbrochen werden, weil der Kickers-Kindergarten, der sich auch gerne Ultras nennt, zunächst mit Bierbechern warf und dann Feuerwerkskörper und Rauchpulver abfeuern musste, weil das wohl in der Bayernliga dazugehört. Idioten. Einige Kickers-Spieler rannten zwar erbost zu ihren „Fans“, um diese zu beruhigen, das hielt sie aber nicht davon ab, beim erneuten Führungstreffer durch Tobias Riedner (77.) mit den gleichen Vollpfosten zu feiern. Auch nach dem Spiel wurde diesen Deppen fleißig applaudiert. Die Unterstützung durch die Gesänge war zwar beachtlich ausdauernd und laut, aber bei solchen Leuten bedanke ich mich nicht nach solchen Vorfällen. Das gehört nicht zum Fußball, wer Gegenteiliges behauptet, soll mal nachdenken, wenn ihm das möglich ist.

Naja, der WFV war im Angriff fast hilflos, hinten überfordert, der Sieg der Rothosen geht völlig in Ordnung. Ein weiterer Beitrag mit Bildern folgt, hier der Bericht der Main-Post. Kickers-Trainer Mauder erschien nicht zur Pressekonferenz, weil ihm die Berichterstattung im Vorfeld nicht gefallen hat.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

22 Kommentare

  1. niemand vom fwk anhang hat sich jemals „ultras“ geschimpft du spacken.und bei nem derby gehört auch weng emotion dazu,nich wie bei den gastgebern,die quasi nur durch die schnüddel anwesend waren. coole choreo übrigens,da lässt der wfv doch wirklich nen einziges spruchband laufen,des au noch von den schweinen kam“1.FCSchweinfurt 05″,besser wäre scheinfurt 04 gewesen 😉

  2. Ich bin beeindruckt. Ich wusste nicht, dass Bier auf Spieler werfen und Rauchbomben zünden einfach dazugehören. Spielunterbrechungen sind pure Emotion. Wenn Spruchbänder so intelligent sind wie das von den Kickers-Proleten nach Selschluss, dann hat der FV-Anhang einfach mehr Anstand und vor allem Verstand.

    Bla bla bla. Eigentlich schade um jedes Wort zu deinem Kommentar.

  3. Dass bei einem Derby mal Bierbecher fliegen, kommt vor.
    Das kommt übrigens auch bei den popeligsten Dorfspielen vor.

    Das nervt, stört, keine Frage. Das findet auch in den Reihen der eigenen Leute meist keinen Zuspruch.

    Aber Fußball – richtiger Fußball – ist nunmal für einen echten Fan Leidenschaft und Emotion pur.

    Da kann man manchmal nicht mehr an sich halten.

    Ich fand das Spruchband übrigens durchaus geistreich.
    Nur beim Aufhängen haben sie sich etwas deppert angestellt.
    Unter den Bedingungen (kein Platz, Derby gewonnen) in meinen Augen aber durchaus verständlich 😉

    Und ich sehe lieber den Kickers bei den Spielen zu, weil dort eine unglaubliche Begeisterung für ihren Verein vorhanden ist.
    Die hätten genauso weitergesungen, wenn sie hinten gelegen hätten.
    Und der FV, ein gewachsener Bayernligaverein, hat nichtmal so viele Fans, dass im heimischen Stadion keine Stimmung aufkommt.

    Ich glaube, wenn auf die Kickersfans als Rowdies geschimpft wird, dann nur, weil einfach Neid vorherrscht, nicht selber solch treue Fans zu haben.

    Das musste mal raus 😉

  4. Wäre es beim Singen und Feiern geblieben, ich wäre beeindruckt gewesen. Ich habe das auch schon im Kickers-Stadion gegen Schweinfurt erlebt. Hut ab, in einem solchen Fall.

    Aber so ein Mist wie gestern… Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Vor allem feiere ich nicht mit solchen Hohlbirnen, die vorher für eine Spielunterbrechung gesorgt haben.

    Das hat nichts mit Neid zu tun, von der FV-Kulisse war ich auch enttäuscht, das habe ich in der Mainaustraße auch schon anders erlebt.

  5. Ist natürlich wesentlich geistreicher nach dem Spiel in hinterhältiger Art und Weise auf Unbeteiligte einzudreschen. Zu dieser Meisterleistung verliert der Autor leider kein Wort! Leute, wie ihr, die sich darüber aufregen, daß Emotionen hochkochen, sollten sich lieber in der Münchner-Allianz-Arena berieseln und als Kunde (!) behandeln lassen. Bei all den Aktionen ist keiner zu Schaden gekommen!
    Auch schön, daß bei Blauen noch nie ein Becher geflogen ist… irgendwie hab ich da noch einige Bilder vor Augen, z.B. Stadtmeisterschaft!Aber da muß ich mich irren, bei den Vorzeige-Schwiegersöhnen und Musterknaben.

  6. Mal selbst nachzudenken würde auch nicht schaden. So wird halt das Gewäsch über München nachgeplappert und irgendein Stuss geschrieben, Hauptsache, die Gegenseite bekommt einen mit.

    Von Verdreschen nach dem Spiel weiß ich nichts, das ist mir auch völlig egal, weil ich mich nur auf das beziehe, was ich selbst gesehen habe. Hätte ich auch das gesehen, wäre das hier in gleicher Weise negativ dargestellt worden. Und ebenso kann ich nichts über die Stadtmeisterschaft sagen, da war ich nicht dabei.
    Deppen gibt es bei jedem Verein, Leute wie dich auch. Pauschal mal auf die anderen zeigen, um von sich bzw. von seiner Fangruppe abzulenken.

  7. @Berichterstatter
    Beleidigungen in einem journalisten Beitrag einzubauen zeugt von einer Intelligenz die sich wohl irgendwo unter dem Grundwasserspiegel befinden dürfte.

  8. Das ist mein privater Blog, von daher kann ich in meine Berichte einbauen, was ich will. Einen journalistischen Anspruch erhebe ich nicht. Intelligenz zeigt sich auch darin, zwischen verschiedenen Medien im Internet unterscheiden zu können.

    Und dass man die, die Feuerwerkskörper zwischen anderen Menschen abbrennen, Idioten sind, wird auch Herr „Dallenberg“ nicht abstreiten können.

  9. Hi AlGore – du konntest es zwar nicht sehen, aber die Provokationen und die anschliessende Prügelei ging von den altbekannten Schweinfurter Unruhestiftern aus, die auch gerne ihre rechtsradikalen Parolen brüllen (wie gestern und in der Vergangenheit am Dalle „Wir bauen eine U-Bahn von Würzburg bis nach Auschwitz…“) und immer auf der Suche nach Krawall sind. Ich habe noch nie verstanden und werde es nie verstehen, dass solche Assos auch noch ne Fanfreundschaft mit euch Blauen haben – sehr schade. Aber du musst zugeben: Support für euch war beschämend und quasi nicht vorhanden – wo sind denn die FV Fans, wenn ihr sie braucht? Ausser die immer gleichen WFV-WFV-Rufe nada, nix, niente – die Roten haben fast das ganze Spiel über gesungen; die Stimmung unnötig aufgeheizt hat das leider unfähige Schirigespann – das bisserl Bengalo…ach du liebe Güte!!! Da waren wir schon viiiiiel schlimmer…aber du hast absolut recht: in dieser Situation vollkommen überzogen, unangemessen und einfach doof. Ich habe mich darüber auch aufgeregt. Aber was solls: seit gestern ist endgültig klar wer die NR 1 in WÜ ist :-)) Apropos: schöner Blog!

  10. Habe ich nicht gesehen, sonst hätte ich mich dazu schon geäußert. Die Schweinfurter „Fans“ habe ich am Dallenberg auch schon Randale machen sehen. Völlig asozial und ich verurteile das, egal von wem es kommt.

    Zum Beweis: http://www.liveh8.de/?p=172

    Am Bengalo-Abfackeln waren aber nur die Kickers-Typen beteiligt.

    Von der fehlenden Unterstützung des WFV war ich sehr enttäuscht, das war schon deutlich lauter und abwechslungsreicher.

    Danke!

    Der Schiri war etwas kleinlich beim Pfeifen, dafür umso großzügiger, wenn es um die Karten ging.

  11. Naja, es hat schon lange gedauert, bis er endlich mal eine Karte gezogen hat, und die waren angemessen.

  12. Eben, aber damit hat er halt für meine Begriffe zu lange gewartet. Nur Ermahnen bringt es nicht und da waren zunächst vom WFV, dann aber auch von den Kickers Fouls dabei, bei denen er mal ein Zeichen hätte setzen müssen.

  13. „Von Verdreschen nach dem Spiel weiß ich nichts, das ist mir auch völlig egal(…)“
    Egal?!
    Und mir werfen Sie vor ich solle „Mal selbst nachzudenken“?!
    Waren übrigens nicht nur Schweinfurter… aber man sieht halt nur das, was man sehen möchte!
    Kann Ihre Schärfe in Ihrer Antwort auch nicht nachvollziehen. Kann in meinem ersten Kommentar keinen Angriff gegen Sie erkennnen.
    Naja, einen Kommentar dazu erspare ich mir meinerseits.
    Nichts für Ungut.

  14. Wenn nur was vom Hörensagen weiß, ist mir das grundsätzlich egal, dazu äußere ich mich auch nicht. Das und nichts anderes war damit gemeint.

    Dass das genauso scheiße ist, muss ich wohl nicht extra schreiben, oder?

  15. Nein, natürlich nicht. Hatte das „egal“ auf die Gewaltanwendung bezogen, und dachte, daß Ihnen der Vorfall egal wäre.
    Tut mir leid,daß ich Sie diesbezüglich falsch verstanden habe.
    Hab übrigens einbißchen in Ihrem Blogg gestöbert, und muß nun meinen ersten Eindruck über Sie revidieren. Nach der Lektüre des Spielberichts drängte sich mir der Eindruck eines „Gutmenschen“ auf. Mitnichten! Einige sehr gute Artikel habe ich zu lesen bekommen!
    Ach ja, und jetzt weiß ich auch, warum Sie so „allergisch“ auf das Thema München reagierten…

  16. #Würzmischung 31: Hört sich schon so an, als ob Sie den/die Vorfall/Vorfälle mitbekommen hätten.
    Und da das Ganze ja auf der „Gegengerade stattfand“ liegt es wohl ja wohl auf der Hand, wer handfesten Streit gesucht hat…

  17. München. Allergisch reagiere ich nicht darauf, ich kann nur das leidige Lied von mangelnder Stimmung und „Kunden“ nicht mehr hören. Ich hätte dort auch gerne eine Stimmung wie bei den Löwen, aber den FCB-Fans ihre Begeisterungsfähigkeit abzusprechen, was oft genug passiert, kann ich nicht abhaben.

    Gut, dass wir uns ja doch einig sind. 🙂

    Gutmenschen sollen nicht zum Fußball, die hören doch dort so schlimme Worte, über die sie sich dann empören müssen.

  18. Wir haben mitbekommen, dass da was läuft, von wem das aber angezettelt wurde, konnten wir nicht beurteilen, schließlich fand eine klare Trennung der Fanlager nicht statt, außer am Eingang.

    Wir fanden das schade und irgendwo auch total lächerlich, dass man sich bei diesem Derby schlagen muss. Wenn das tatsächlich Schweinfurter „Fans“ waren, verstehe ich jetzt auch die Anti-Schweinfurt-Gesänge, wegen denen ich Ralf noch aufgezogen habe, dass sie ihn erkannt hätten.

    Wenn das, was dann wohl nach dem Spiel auch von Seiten der WFV-„Fans“ gelaufen ist, alles ist, was sie draufhaben, ist es noch bedauerlicher. Hätten sie sich stimmlich mal lieber während des Spiels verausgabt. Hier hat aber das dämliche Spruchband auch seinen überflüssigen Beitrag geleistet.

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