Frag doch mal den Rosenthal

Gestern Abend fand zu unüblicher Stunde – um 17.00 Uhr – an einem für eine Arbeiterpartei ungewohnten Ort – im Bürgerzimmer des Bürgerspitals – eine Fragestunde in lockerer Runde statt. Bei bestem Frankenwein und wahlweise Gerupftem oder Blauen Zipfeln stellte Rosenthal zunächst einige Leitlinien vor, ehe er auf die Fragen der anwesenden Damen und Herren einging.

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Ein Herr mit einer nicht unauffälligen bunten Mütze, der schon am Montag bei Günther Beckstein dadurch auf sich aufmerksam machte, dass er mehrmals lautstark und ungefragt seinen Senf zum Gesprochenen dazugeben musste, tauchte auch wieder auf und fiel schon nach wenigen Minuten wieder auf, natürlich durch Zwischenrufe, dass er Rosenthal nicht zustimmen könne. Er war es auch, der sofort die erste Frage stellte und dabei zu einem Rundumschlag gegen den Gastgeber ausholte und ihn mächtig kritisierte. Als Verdi-Mitglied fühlte er sich auch genötigt, den lieben Kollegen Rosenthal konsequent zu duzen, dieser zog aber das Sie dem Du vor und siezte seinen Gegenüber, dem er einige Zähne ziehen konnte, da der sich, wie sich mehr und mehr herausstellte, doch nicht so gut in der Würzburger Stadtpolitik und mit Rosenthals Wahlprogramm auskannte, da er zwar aus Würzburg stammt, aber schon lange nicht mehr hier wohnt und somit auch nicht wahlberechtigt ist. Er kritisierte die seiner Meinung nach mangelhafte Erinnerungsarbeit, machte dann aber einen Rückzieher, als er hörte, dass Rosenthal bzw. die Akademie Frankenwarte bei der Aktion Stolpersteine mitbeteiligt ist.

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Am Montag durfte er nach seinen wenig netten Zwischenrufen am Ende noch mit dem Ministerpräsidenten und Herrn Nuß reden, gestern wurden seine Fragen sofort beantwortet.

Hinterher hatte Herr Rosenthal dann auch Zeit für ein kurzes Pläuschchen mit Ralf, seiner Frau und mir. Eine wirklich netter Termin, den wir zu dritt dann noch an anderer Stelle fortgesetzt haben.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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