Punktlandung

Jawoll! Geil! Ich habe für meine erste Prüfungslehrprobe heute die Note ZWEI bekommen und bin jetzt mächtig stolz. Ich dürfe es auch sein, hat meine Seminarlehrerin gemeint. Mein Tafelbild, das dem Geistesblitz der letzten Woche entsprungen ist, kam sehr gut an, der Stundenaufbau ebenfalls und überhaupt wurde ich sehr gelobt. Kleine Kritikpunkte gab es, die sind mir aber schon während der Stunde in ähnlicher Weise aufgefallen. Ich bin jetzt rundum zufrieden. Ich habe einen Hunger gehabt nach der Lehrprobe, unglaublich. Und dann stehen vor meinen Augen belegte Brötchen, die aber nicht für mich bestimmt waren.

Danke an dieser Stelle für alle Glückwünsche, vorher und nachher. Um das Tafelbild zu verstehen, wäre es hilfreich, diesen Text zu kennen verbunden mit dem Wissen, dass es in der Stund um besonders markante sprachliche Mittel ging, die auch die Haltung des Autors widerspiegeln.

tafelbild_blog.png

Den Paravent habe ich wohlgemerkt an der Tafel selbst gemalt und zusätzlich mit den Worten „Toleranz“, „Bequemlichkeit“, „Feigheit“ und „Faulheit“ beschriftet. Diese Metapher steht stellvertretend für die Veranschaulichung der zentralen Aussage des Textes.

Kernaussage des Textes ist, nebenbei bemerkt, dass Toleranz nicht bedeutet, alles hinzunehmen und zu verharmlosen, weil wir den „Gästen“ bloß nicht auf den Schlips treten dürfen, sondern Toleranz bedeutet, wie das lateinische Wort tolerare, etwas auszuhalten und zu erdulden und dabei auch für den eigenen Standpunkt einzutreten, sonst ist man „verrückt“ (s.o.). Bevor wir also den Islam immer und überall wie Claudia Roth in Schutz nehmen und für alles Verständnis haben, weil wir ja so tolerant (im falschen Sinne) sind, sollten wir im Sinne der Gleichheit, wie sie Nathan in der Ringparabel beschreibt, auch beachten, dass wir, die Christen, dann ebenso gleichberechtigt sind.

Von Fremdenfeindlichkeit ist man mit diesem Standpunkt meilenweit entfernt.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Uni / Schule

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

17 Kommentare

  1. Sauber Alex, dafür meine herzlichsten Glückwünsche…
    Wenns doch nur bei mir scho rum wär:-)

    Bis morgen!

  2. ist Dir eigentlich schonmal aufgefallen, dass bei der Wetterfee da unten rechts gerade steht: BAT (bewölkt, aktuelle Temperatur…soviel zur Lehrprobe 😉

  3. Auch hier nochmal herzlichen Glückwunsch von meiner Seite, da kann ich nur meinen Hut ziehen – symbolisch.

  4. Der erste Besuch im Fitnessstudio ist immer gleich schmerzhaft. Diese fiesen Muskelgruppen, die da plötzlich sagen, „Hallo, mich gibts auch!“.

Kommentare sind geschlossen.