Preistreiberei beim Öl

Die Fahrt zur Tankstelle wird zum Horrortrip, wenn man nicht gerade ein tolles Auto mit Gasantrieb sein Eigen nennt. Fast 1,50€ kostet der Liter Super inzwischen, selbst das Diesel nähert sich mit riesigen Schritten der Marke von 1,40€. Wo soll das denn hinführen? Wer einen Einspritzer hat, kann auf Gasantrieb umbauen lassen, aber nicht jeder kann sich das so einfach leisten. Wer dagegen einen Diesel hat, ist gearscht, es bleibt lediglich die Alternative Bio-Diesel und das ist auch mal gerade 10cent billiger weniger teuer. Wie passt das denn alles zusammen? Saudi-Arabien ist zur Zeit nicht in einen Krieg verwickelt, der Iran allein mit seinem durchgeknallten Präsidenten kann es allein nicht sein, der mit seinem Gebahren den Preis hochtreibt. Gibt es da keinen Wettbewerb am Markt? Ich habe von Preisentwicklungen zwar keine Ahnung, aber etwas merkwürdig ist das schon, dass das Öl jeden Tag teurer zu werden scheint und niemand was dagegen tut, außer dem gelackmeierten Autofahrer, der eben versucht, den einen oder anderen Kilometer einzusparen.

Die USA stehen nicht unter Wasser, ein Wirbelsturm droht dort auch nicht, dazu werden in Kanada (wenn auch im Sand gebunden) und vor der Küste Brasilien riesige neue Vorkommen entdeckt, die die beiden Ländern auf eine Stufe mit der Öl-Staaten aus dem Nahen Osten stellen könnte, habe ich gelesen. Dazu dürfen wir in Deutschland für jeden Liter Sprit nicht zu wenig Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer und diese saublöde Öko-Steuer bezahlen, die wir Herrn Schröder mit seiner rot-grünen Regierung zu verdanken haben.

Dazu erhöhen unsere Energiekonzerne hierzulande beinahe willkürlich die Preise, wie es scheint, hier steigt der Strom, der in teilweise längst abgeschriebenen Atomkraftwerken produziert wird, dort natürlich wieder der Gaspreis wegen der dämlichen Ölpreis-Kopplung. Wir brauchen immer mehr Energie und die wird immer teurer? Und da sollen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, mit denen Strom am günstigsten produziert werden kann? Alles ganz tolle Errungenschaften und am Ende kaufen wir bei einem Billigstromanbieter, der in der Slowakei und der Ukraine ein Atomkraftwerk betreibt, das nicht deutschen Sicherheitsstandards entspricht. Hocken wir doch all die Zottels, die sich aus Protest gegen Atomkraft an Beingleise ketten, Lieder singen und überhaupt gerne demonstrieren auf Fahrräder, dann ist schon mal wieder Energie gewonnen.

Was ich auch nicht verstehe: Ist es so schwer, andere Antriebsmöglichkeiten für Autos zu entwickeln, wenn wir seit 40 Jahren zum Mond fliegen können und Marssonden für Jahre auf die Reise schicken können? Dann fährt ein Auto eben nicht mehr 240 und das Öl-Problem könnte sich bald von selbst erledigt haben. Zu naiv? Vielleicht.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

9 Kommentare

  1. Wenn das mit dem Ölpreis so weiter gehen sollte dann schießt das die Menschheit in die Steinzeit zurück, naja nicht so krass aber es wird schon kravierende Einschnitte geben.

  2. Gerade das mit den Autos die 240 fahren ist doch irgendwie typisch für D-Land. Die Diskussion vor ner Woche, als sich die Mitglieder der SPD gegen den Willen ihrer Vorsitzenden pro Tempolimit entschieden und die CDU/CSU reagierte als wäre die SPD nun für Satanismus als Staatsreligion ist doch mit das beste Beispiel. Wer immer noch glaubt, dass die nächste Golf (Astra, C-Klasse, was-auch-immer-für-ein-Auto) grösser, schwerer, stärker, schneller sein müsste als der Vorgänger hat doch nix kapiert.
    Der aktuelle Polo ist grösser als ein Golf I. Und jetzt komme mir bitte niemand mit „ist aber auch wesentlich sicherer“. Klar ist die Sicherheit gewachsen, aber mindestens 80% der Weiterentwicklung von PKWs geht nur in Richtung mehr Komfort und Leistung. Und wenn Audi nix besseres zu tun hat, als 450PS Motoren in Familienkombis zu stecken, dann ist das für mich ein (geistiges) Armutszeugnis und alles andere als Innovativ. Andererseits verkaufen die Firmen nur das was der Kunde fordert.
    Und ja, die lieben Atomkraftwerke…. sehr zweischneidiges Schwert. Klar, direkt entsteht kein CO2, dafür aber ein „Abfallproblem“. Und das ist alles andere als unerheblich….
    Letztendlich bleibt nur eines, WIR, also die Verbraucher, müssen umdenken. Das Auto nicht mehr als Schwanzverlängerung nutzen, den Stromverbrauch reduzieren ( ich kenne Leute, bei denen läuft quasi ständig der Fernseher und mindestens zwei Radios [eines in der Küche, das andere im zweiten Wohnzimmer] und sie selbst sind nicht mal in der Nähe). Und braucht es wirklich Lichterketten am Haus?
    Anstatt uns über die Konzerne „aufzuregen“ sollten wir sie boykottieren…. das trifft sie da wo es sie am meisten schmerzt… beim Geld.

  3. Nur schlagen sich die hohen Energiekosten eben auch dort nieder, wo es jeden trifft, bei den Lebensmitteln und da trifft es selbst den eifrigsten Energiesparer knallhart.
    Diese gelb-schwarze Blockade war wieder typisch, vor allem für die FDP. Meister Westerwelle wittert schon wieder Regierungsluft und bedient ebenso wunderbar wie die CDU/CSU die Auto-Lobby. Die FDP als Regierungsn***e, wie so oft. Tempo 130 hätte niemandem wehgetan, offenbar ist Deutschland ohne Tempolimit entmannt, wenn ich mir diesen hysterischen Aufschrei und die einhellige Ablehnung nach dem SPD-Parteitag anschaue.

  4. Ich sag nur: 0,645 €/Liter. Die Fahrt nach Holland hat mich heute 23,- € gekostet. Von W´burg – Arnheim. 😉

    Tipp an Alle mit einem Benzinauto: Lasst Euch die Kiste umbauen so zufrieden wir ich momentan an einer Tankstelle vorbeifahre, hab ich das noch nie gemacht. Schont nicht nur Geld sondern auch viele Nerven.

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