Das höre ich in letzter Zeit öfters, LDS, Lerne durch Schmerz. Früher war das die Erfahrung, die einen klüger machte. Heute ist es meistens auch eine gute Portion Erfahrung, die man als Zuschlag bekommt, allerdings auch verbunden mit einem Schlag Schmerz in Form von einigen Euros extra obendrauf. In diesem Fall ein dickes Bußgeld, Nachschulung und dazu nicht zu geringe Verfahrenskosten. Lernen es die Neubesitzer eines 50cc-Rollers mit viel Plastik denn nie? Da wird sofort geschraubt und gedreht, damit die Plastikschüssel schneller fährt, aber Polizisten sind nicht blöd meistens schlauer als die superschlauen Rollertuner und einen Rennauspuff aus dem Katalog sollte sogar meine Oma erkennen, mal abgesehen von dem Lärm, der förmlich nach einer Kontrolle schreit. Ein Roller mit Versicherungskennzeichen, der deutlich über 80 km/h fährt, ist keine Seltenheit, einmal die Woche steht bestimmt ein Halbstarker im Polizeibericht, den es wieder erwischt hat. Wie kann man so doof sein?!
Die Verlockung ist freilich groß, einen Roller schneller zu machen, ich hätte an manchem Tag sicher auch gerne einen 75cc-Zylinder unter dem Poppes, aber was nützt mich die höhere Geschwindigkeit, wenn ich einen Schuss baue, vielleicht nicht mal Schuld habe, und am Ende ohne Ende bleche, weil der Roller keine Zulassung und somit keinen Versicherungsschutz mehr hatte. Wenn ich langsamer bin, haben eh alle mehr Zeit, meine fast 20 Jahre alte Vespa zu bestaunen. Dieses Argument fällt für die Reis- und Spaghettischleudern aber weg. Blöd auch. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal kontrolliert wurde.
Das LDS-Prinzip funktioniert nur bei den jugendlichen Helden nicht so ganz. Mancher Rollerfahrer wird nicht nur einmal erwischt, da muss dann offensichtlich noch an der Schmerzschraube gedreht werden.
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