Bräunungscreme und weiße Ränder

Mir saßen vorhin in der Straßenbahn zwei junge Mädels, beide ziemlich aufgebrezelt, gegenüber. Bei der einen habe ich vorher schon gerätselt, was esmit der Region um ihren Mund auf sich hatte, irgendwas stimmte da nicht. Und dann sagte die andere plötzlich das, was ich am liebsten gesagt hätte: „Was ist denn das da an deinem Mund?“ Da schrillten die Alarmglocken. Ganz aufgeregt, beinahe schon hysterisch, kurz vor dem Hyperventilieren fragte die andere: „Oh Gott, sieht man das etwa?“ Die Antwort erübrigt sich, aber auch ich hätte am liebsten dem anderen Mädel beigestimmt, denn man sah es. Die Begründung folgte dann auch, und zwar so, dass es die halbe Straßenbahn mitbekommen haben dürfte. Sie hat sich mit Bräunungscreme eingerieben und dann Zähne geputzt. Es war dann wohl das Wasser. Jetzt wird wohl zuhause nachgespachtelt und nachlackiert. Am besten wäre aber wohl die Papiertüte über dem Kopf…

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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