Die Ringparkschützer melden sich wieder

Sie wollen ja nicht nur als Verhinderer gelten, die Ringparkschützer und Bahnhofsquellenbewahrer, die so leidenschaftlich gegen die Arcaden gekämpft haben. Jetzt haben sie sich wieder mal zu Wort gemeldet. Selbstverständlich wünschen sie sich den ursprünglichen Ringpark wieder, irgendwie muss der Name ja gerechtfertigt werden, der Busbahnhof solle verlegt werden und für das Gelände mit den Posthallen könne man sich viel vorstellen, nur kein Einkaufszentrum. Aha, alles sehr konkret. Selbstverständlich unterstützen sie die Planungen rund um das ehemalige Mozart-Gymnasium, allerdings lehnen sie ein Einkaufszentrum auf dem kompletten Gelände ab. Eher stellen sie sich ein viergeschossiges Kaufhaus auf dem Faulhaber-Platz vor, das ehemalige Schulgebäude wolle man mehrheitlich als Denkmal (!) der 50er Jahre erhalten. Herzlichen Glückwunsch, halb Würzburg ist ein Denkmal der 50er Jahre, da braucht man nicht ein leerstehendes hässliches Gebäude erhalten. Vielleicht könnten wir ja auch die Hausbesetzerszene aus den 80ern wiederbeleben: Dann hätten wir ein Szene-Denkmal in einem Bau-Denkmal. Auf jeden Fall sollten nach Meinung der BI Teile des Schulhauses erhalten bleiben, ein anderer Planungsvorschlag sehe das nämlich vor.
Dieses ganze Mitgerede von allen möglichen Leuten führt in Würzburg nur zu einem, nämlich konstantem Stillstand. Konkretes gibt es nicht, eine ernstzunehmende gleichwertige Alternative zu den Arcaden auch nicht, der Einkaufsstandort Würzburg ist schon lange nicht mehr attraktiv und es wird nicht mehr lange dauern, dann fahren selbst Würzburger in die Nachbarstädte, dort ist man in der Stadtentwicklung nicht vorgestern stehengeblieben.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“