Beim Verzehr meines Hubland-Lkw habe ich mir wieder mal das schwarze Brett mit all seinen Verkaufsangeboten, Suchanzeigen und Wohungsangeboten angesehen. Großartig! Und was alles auf die Inserenten schließen lässt: Eine Biostudentin, weiblich, Nichtraucher, Veganerin, offen sucht eine Mitbewohnerin, möglichst auch VegetarierIn (so offen ist sie also), aufgeschlossen, die kleine Tierchen auch so gern hat gerne auch mit tierischem Anhang. Zum Glück hat sie dazugeschrieben, dass die kleinen Tierchen Nager sind und nicht irgendwelches Kriechvolk in der Küche oder ihrem Haar. Sie habe selbst zwei Nager. Nager, bäh. Rennen dort in der WG lauter Ratten rum, die man nicht mal essen kann, geschweige denn essen darf? Vielleicht ist da eine Anzeige einer anderen Studentin hilfreich: Die preist zunächst die Gemeinsamkeiten von Studenten und Ratten an, um dann mitzuteilen, dass ihre Ratten Nachwuchs bekommen haben und die kleinen, süßen Rättchen nun Abnehmer suchen. Aber man solle bedenken, dass Ratten gesellige Tiere seien, man also bitte mehr als eines dieser fiesen Viecher abnehmen solle.
Und dann war die ganze Anzeige noch in meiner Lieblingsschrift Comicsans geschrieben. Und Käppele war nur mit einem p geschrieben
Und was ist ein Mietbewohner? Versorgt der bei Abwesenheit die Tierchen, gießt die Blumen und putzt? Ist das ein neuer Studentenjob wie der Miet-Demonstrant oder einfach ein peinlicher Rechtschreibfehler am schwarzen Brett einer Universität? Schlechten Köchen empfehle ich einen Mietesser, Gehbehinderten einen Mietläufer und unsicheren Verlobten die Mietgift.
Jetzt wäre Herr Grabowski an der Reihe, der einmal eine geniale Anzeige aufgehängt hat: Schick sie mir zu und ich veröffentliche sie hier!
Oh ja, bei der melde ich mich mal. Das passt. Ich esse alles, außer Veganer-Zeug und Ratten hasse ich. Wenn das mal kein entspanntes Zusammenleben wird.