Unglaublich

Wozu haben manche Geschäfte Plakate in ihrem Schaufenster, mit denen sie sich gegen die geplanten Arcaden aussprechen, wenn sie es auch mit schlichter Unverschämtheit bewerkstelligen, dass man ihren Laden mit Sicherheit nicht mehr betritt. Vor kurzem habe ich mir in einem Outdoor-Laden in der Innenstadt eine Halogen-Lampe gekauft, die allerdings fehlerhaft war und einen Wackelkontakt hatte. Im Laden hat mir derselbe Verkäufer, der die Reklamation vor zweieinhalb Wochen bearbeitet hat und mir zugesichert hat, dass ich vor meinem Urlaub nächste Woche die eingeschickte Lampe wiederbekäme, dreist ins Gesicht gelogen, alles abgestritten und behauptet, er hätte mich auf die Bearbeitungszeit von drei bis Wochen hingewiesen, mir lediglich zugesichert, dass es die Lampe bis dahin auch wieder zu kaufen gäbe, weil ich Interesse an einer weiteren gezeigt hätte. Unglaublich, ich habe ja erst zwei. Ich habe mich schon lange nicht mehr so geärgert.
Ich habe wirklich gedacht, ich bin im falschen Film. Ich muss mir doch nicht Worte in den Mund legen lassen, die ich nie gesagt habe und zudem Sachen erzählen lassen, die nie zur Rede kamen. Ich hätte doch einem Einschicken nie zugestimmt, wenn klar gewesen wäre, dass ich die Lampe, die ich extra für den Urlaub gekauft habe, gar nicht mitnehmen kann.

Das Edelstahl-Kochset, das wir dort schon ausgesucht hatten, haben wir dann schließlich beim Basislager gekauft. Das gleiche Topfset hätten wir sonst beim anderen Laden gekauft, haben es dem netten Herrn aber nach dem unerfreulichen Gespräch wieder in die Hand gedrückt und gesagt, dass wir es woanders kaufen. Am Montag ist dort aber der Chef wieder da – einmal gehe ich doch nochmal hin!

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Alltag

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

7 Kommentare

  1. DAS ist deutscher Kundenservice, könnte auch einen Roman schreiben über myphotobook.de, dort kann man aus seinen Fotos ein Buch erstellen lassen. Prinzipell ist das Angebot (Preise) und die Idee der Erstellungssoftware super, da man ziemlich frei in der Gestaltung ist. Leider ist die Software Buggy, der Upload der erstellen Datei funktioniert nicht, die Vorschau stimmt nicht und die 5Euro für Neukunden haben die auch nicht abgezogen. Habe glaube ich 5x dort angerufen, 6x gemailt … immerhin ist das Buch jetzt im druck.

  2. Da bin ich ja mal gespannt, was der Chef dieses Ladens sagen wird. Stellt er sich hinter seinen Bediensteten, ist er ein guter Chef, aber ein schlechter Geschäftsmann.

  3. Und so unkompliziert geht es auch: In einem netten Telefonat mit dem Chef des Ladens haben wir uns nun geeinigt: Er hat zunächst gesagt, er würde kurz bei Vaude anrufen, ob die Lampe repariert oder ausgetauscht würde und mich anschließend zurückrufen. Das hat er getan und mir nun eben gesagt, da er niemanden bei Vaude erreicht habe, solle ich einfach vorbeikommen, dann bekäme ich eine neue Lampe, schließlich ginge es ja am Mittwoch in Urlaub.

    So geht es doch auf: Auf seinen Verkäufer hat der – nach Robbys Defintion – gute Chef nichts kommen lassen, aber dieser Weg ist doch angenehmer als die Tour, die der Verkäufer gefahren hat. Hätte er eben auf seinen Chef verwiesen, mich auf heute vertröstet, aber nicht Inhalte zitiert, die nie zur Rede gekommen sind. Darüber bin ich weiterhin erbost.

Kommentare sind geschlossen.